IWA OutdoorClassics 04.03.2024, 12:20 Uhr

Aufwind für Hersteller und Handel und spannende Panels zu übergreifenden Themen

Die Weltleitmesse für Jagd- und Schießsportindustrie, IWA, lockte vergangene Woche rund 40.000 Besucher aus 120 Ländern an und sorgte im Jubiläumsjahr für volle Hallen. Auf der Fachbühne in Halle 4 beteiligte sich SAZsport mit zwei Panels zu übergreifenden Themen.
(Quelle: IWA OutdoorClassics)
Rund 40.000 Besucher aus 120 Ländern sorgten im Jubiläumsjahr der IWA OutdoorClassics für volle Hallen. 1.072 Aussteller freuten sich über zahlreiche Fachgespräche und Aufträge. Die IWA OutdoorClassics zieht eine erste positive Bilanz und bestätigt damit ihre internationale Relevanz. SAZsport beteiligte sich erstmalig mit zwei Panels zu übergreifenden Themen auf der neuen Fachbühne.

Nummer 1 für internationales Business und Neuheiten
Die Jagd- und Schießsportindustrie erlebte in Nürnberg eine geschäftige IWA OutdoorClassics. In insgesamt 9 Hallen wurden vielfältige Neuheiten präsentiert, die im Anschluss den Weg in den internationalen Fachhandel finden. „Wir konnten die hohen Erwartungen an unsere Jubiläumsausgabe erfüllen!“, resümiert Stefanie Leege, Veranstaltungsleiterin der IWA OutdoorClassics. „Die IWA OutdoorClassics ist nach wie vor die Nummer 1 für Industrie und Handel auf globalem Niveau, das bestätigen uns die wiederholt aussagekräftigen Besucherzahlen. Wir freuen uns über ein Besucherwachstum von gut 15 Prozent im Vergleich zum Vorjahr“, so Leege weiter. Über 60 Prozent der Fachbesucher kamen aus dem Ausland. Auch der deutsche Fachhandel war zahlreich vertreten. 90 Prozent der Gesamtbesucher sind Entscheider und nehmen Einfluss auf die Beschaffung in ihrem Unternehmen.
Neues Stage Konzept soll den Fachhandel fit machen für die Zukunft
Auch Wissenstransfer und Diskussion fanden auf der IWA OutdoorClassics im Rahmen unterschiedlicher Bühnenformate statt. In Halle 1 trafen internationale Experten aus den Fachbereichen Recht und Einfuhr, künstliche Intelligenz, Handel, Verbandsarbeit und Trendforschung auf Hersteller und Fachhändler. In Kooperation mit dem Technologiehersteller MXR Tactics hatten die Besucher zudem die Möglichkeit, in die Welt von Augmented Reality einzutauchen. Das Start-Up verbindet Augmented Reality und künstliche Intelligenz für die Abbildung realistischer Trainingssituationen.
Fachbühne in Halle 4
Neu in Halle 4 war dieses Jahr die Optics Testing Area. Dort wurden in einer integrierten Dunkelkammer von schwachen Lichtverhältnissen bis hin zur totalen Dunkelheit simuliert. Ebenfalls neu war ein fachlich betreuter Test-Parcours, der mit seiner naturnahen Gestaltung ein besonderes Flair versprühte, samt Vogelgezwitscher. Eine neue Fläche aus Fachbühne und Lounge, die zum „Netzwerken“ einlud, bot Besuchern spannende Vorträge und Präsentationen zum Outdoor-Markt sowie den Trendthemen Bushcraft und Survival. Unterstützt wurde dieses Programm am ersten Messetag durch zwei Panels, die SAZsport ausarbeitete. Chefredakteurin Susa Schreiner diskutierte mit ihren Gesprächsgästen auf der Bühne zu zwei großen branchenübergreifenden Themen: Fachkräftemangel und Imagewechsel in der Jagd.
Raus aus dem Fachkräftemangel
v. l. n. r.: Marcus Trute, New True Move, Susa Schreiner, SAZsport und Jost Wiebelhaus, Frankfurter Laufshop tauschten sich rege über mögliche Auswege zum Personalmangel aus.
Quelle: IWA OutdoorClassics

In der ersten Diskussionsrunde auf der Fachbühne in Halle 4 haben Marcus Trute und Jost Wiebelhaus sowohl Best-Practice-Beispiele für die Personalsuche und -bindung vorgestellt aber auch über die Wichtigkeit von Themen wie Personalentwicklung und Aufgaben moderner Führung erörtert.

Eine der Hauptursachen für den Fachkräftemangel ist der demographische Wandel in Deutschland verbunden mit geburtenschwachen Jahrgängen, die Gen Z betreffend. Im Jahr 2030 wird es noch rund 45,9 Millionen Menschen im erwerbsfähigen Alter geben. 2060 werden es nur noch 36 Millionen Erwerbsfähige sein. Bewahrheiten sich die Prognosen zum Fachkräftemangel, dann werden drastische Einschnitte und negative Folgen für den Wirtschaftsstandort Deutschland nicht ausbleiben. Fehlendes Fachpersonal bedeutet in der Folge Aufträge, die nicht mehr angenommen werden können. Langfristig führt das zu Umsatzeinbußen, verkürzten Öffnungszeitden bis hin zu Ladenschließungen.
 
Hinzu kommt, dass umworbene Fachkräfte immer teurer werden und oft labil sind. Labil was die langfristige Bindung an ein Unternehmen angeht. Jost Wiebelhaus setzt hier auf regelmäßige gemeinsame Events beispielsweise plus eine Förderung von Weiter- und Fortbildungen. Marcus Trute gab interessante Beispiele aus der Beraterbrille für Führungskräfte. Er plädiert beispielsweise auf echte Mentoren-Programme für junge Nachwuchskräfte in neuen Unternehmen. 100 Tage Coaching-Programme stärken nicht nur den neuen Mitarbeiter in seiner Arbeit sondern auch die Bindung zum Unternehmen …
Lets talk Image
v. l. n. r.: Georg Loichinger/ IWA, Susa Schreiner/SAZsport, Christine Fischer/Jagdwirtin und Claudia Jahn/Waffenmarkt-intern sprachen über den Imagewechsel in der Jagd und den damit verbundenen Chancen sowohl für die Jagd- als auch die Outdoor-Branche.
Quelle: IWA OutdoorClassics
Warum scheuen sich mance Anbieter aus der Outdoor-Branche vor einer Kooperation mit dem Jagdsegment?
In dieser Diskussionsrunde haben Georg Loichinger, Christine Fischer und Claudia Jahn versucht Antworten und Ansätze zu finden. Christine Fischer, akademische Jagdwirtin, Jägerin und freie Autorin hat den Einfluss des jagdlichen Images, des strukturellen Wandels, der öffentlichen Wahrnehmung sowie des medialen Nutzungsverhaltens der jungen Jägerschaft zu beleuchtet und (selbst-)kritisch analysiert. Verbunden mit der Frage: Wovor schrecken potenzielle Kooperationspartner zurück? Wo gibt es Schnittmengen und Anknüpfungspunkte? Für welche Inhalte braucht es innerhalb der Jägerschaft mehr Sensibilisierung?
Dazu Christine Fischer: „Wir sollten uns darauf besinnen, was das zentrale Anliegen der Jägerschaft ist. Nämlich, die nachhaltige und langfristige Akzeptanz der Jagd in der Gesellschaft und ihre tiefe Verankerung im (Umwelt-)Bewusstsein der Menschen. Die Jagd liefert ein klares Bekenntnis zu einer nachhaltigen Nutzung natürlicher Ressourcen bzw. zum Prinzip „Schutz durch Nutzung“. Von dieser Grundlage ausgehend ist die Jägerschaft der natürliche Verbündete aller naturnutzenden Interessengruppen, die einen verantwortungsvollen, respektvollen und wertschätzenden Umgang mit unserer Umwelt ins Zentrum ihrer Aktivitäten stellen.“



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