„Adaptive Project“ 22.11.2024, 11:01 Uhr

Salomon entwickelt Prothesen für den Bergsport

Mit seinem „Adaptive Project“ will es Salomon Menschen mit Behinderungen ermöglichen und erleichtern, den Bergsport zu genießen. Im Rahmen eines Events im September hat das französische Unternehmen Prothesen für verschiedene Sportarten präsentiert.
Das Salomon-Projekt entwickelt auch Prothesen für Snowboarder.
(Quelle: Marie Blauwart)
Prothesen für StraßenläuferInnen und TrailrunnerInnen sowie für Ski- und SnowboardfahrerInnen: Die Bergsport-Lifestyle-Marke Salomon präsentierte Ergebnisse ihres „Adaptive Project“ bei der „Salomon Adaptive Night“ im Salomon Store auf den Champs-Elysées in Paris am 6. September 2024. Zu der Veranstaltung waren auch Athleten und Partner gekommen, die an der Umsetzung des Projekts beteiligt sind.
Geschichte des Projekts
Das Projekt begann, als sich der dreifach amputierte Jérôme Bernard an Airbus wandte, um eine erschwingliche Prothese aus Carbonabfällen zu entwickeln, die bei der Produktion des „Airbus a350“ anfallen. Diese Idee stellten Jérôme und Airbus zehn Studenten des IMT Mines Albi – eine öffentliche französische Hochschule für Ingenieurwissenschaften – vor. Sie arbeiteten dann ein Jahr lang an der Entwicklung, bevor sie Salomon baten, an der Sohle der Prothese zu arbeiten.
Patrick Leick, Service Manager für Salomons Trailrunning-Athleten, sah eine große Chance, Wandern und Laufen für Amputierte zugänglicher zu machen. Sein Team testete mehrere Monate lang verschiedene Prototypen, unterstützt von Jérôme und einem weiteren Amputierten, Boris Ghirardi, die beide als Athleten zu Salomon kamen. Dank des biomechanischen Know-hows und der von Salomon entwickelten „ContaGrip“-Technologie gelang es dem Team, eine langlebige Außensohle zu entwickeln, die mit der Hopper-Prothese für Trailrunning verwendet werden kann.
Vom Laufen zum Wintersport
Im Jahr 2022 startete Salomon das Projekt ‚Hopper 3000‘, bei dem eine Gruppe von sechs amputierten Athleten – Luca, Sarah, Christophe, Boris, Jérôme und Michel – einen Dreitausender in den französischen Alpen besteigen wollte. Im Jahr 2023 gründete Salomon sein „Para-Team“. Einige der Athleten des Teams nahmen an Trailläufen wie dem MaXiRace in Annecy, dem Speed Project in den USA und Sierre-Zinal in der Schweiz teil.
Das „Adaptive Project“ beschränkte sich nicht auf die Entwicklung einer Laufprothese. Es wurde anderen Salomon-Teams mit dem Ziel vorgestellt, Ski- und Snowboardprothesen sowie eine Reihe von Kleidungsstücken und Taschen zu entwickeln, die von diesen Athleten inspiriert sind. Mit dem Entwurf eines ersten Modells im Mai 2023 wurde das Projekt von einem 50-köpfigen Team übernommen, zu dem auch Sylvain Merlin, Lead Exploration Designer für Wintersportausrüstung, gehörte. Für die Snowboardprothese wurde ein Teil der Laufprothese verwendet, während die Skiprothese vor allem die Abrollbewegung des Sprunggelenks imitieren soll, damit sie sowohl beim Abfahrtslauf als auch beim Skitourengehen eingesetzt werden kann. Die neuen Prothesen wurden in Skigebieten unter idealen Bedingungen getestet, und die Athleten waren mit den Ergebnissen sehr zufrieden.
Heute arbeitet das Adaptive-Team weiter an der Verbesserung dieser Prototypen - für sein Para-Team, aber auch, um einer Milliarde Menschen weltweit, die von einer Behinderung betroffen sind, sportliche Aktivitäten zu ermöglichen oder zu erleichtern. Dazu gehören neben technischen Hilfsmitteln wie Prothesen und Sportbekleidung auch finanzielle Mittel, die die Salomon Stiftung Vereinen wie Level Up zur Verfügung stellt, damit Amputierte Sport treiben können.



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