Über 700 Arbeitsplätze bedroht 07.11.2018, 13:03 Uhr

Kettler-Investor springt ab

Dem Freizeitartikel- und Fitnessgeräte-Hersteller Kettler droht nun wohl das endgültige Aus, da die luxemburgische Finanzholding Altera Capital als Investor absprang. Über 700 Mitarbeiter müssen um ihre Entlassung bangen.
Kettler steht zum wiederhoten Mal kurz vor dem endgültigen Aus.
(Quelle: Shutterstock/Grand Warszawski)
Der angeschlagene Fitness-Spezialist Kettler (Ense-Parsit) teilte der Deutschen Presse-Agentur am 6. November mit, dass er seinen Betrieb am 9. November einstellen und seine rund 720 Mitarbeiter entlassen müsse, wenn er nicht eine Lösung für eine kurzfristige Zwischenfinanzierung finde. Bereits im Juli 2018 hätte die Übernahme durch den Investor Altera Capital abgeschlossen sein sollen. Da sich der Investor und die Kettler-Stiftung jedoch „in bestimmten Punkten“ nicht einigen konnten, hatte Kettler Mitte Juli einen Antrag auf Insolvenz in Eigenverwaltung gestellt. Die letzte Hoffnung liege nun auf einem Moderationsversuch des Landes Nordrhein-Westfalen. Alle Beteiligten seien zu einer Verhandlung über eine mögliche Brückenfinanzierung nach Düsseldorf geladen worden, die es Kettler ermögliche, weitere Gespräche mit potenziellen Investoren zu führen.
Das von Heinz Kettler 1949 gegründete Unternehmen kämpft bereits seit mehreren Jahren um seine Existenz.  Nach dem Tod von Gründer Heinz Kettler im Jahr 2005 führte Dr. Karin Kettler das Traditionsunternehmen weiter. 2015 musste Kettler das erste Mal Insolvenz anmelden, doch durch den Abbau von 200 Stellen und den Verkauf der Fahrradsparte konnte sich der Hersteller des legendären Kettcars wieder erholen. Der Tod der Firmenerbin Dr. Karin Kettler und eine Steueraffäre brachten das Unternehmen 2017 erneut in die Schlagzeilen. Der Umsatz von Kettler betrug 2017 rund 135 Mio. EUR. das Beratungsunternehmen Clearwater bezifferte den Unternehmenswert damals auf 100 Mio. EUR.



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