EHI-Studie 22.09.2022, 13:21 Uhr

Handel will trotz Krisen expandieren

Laut einer aktuellen Studie des EHI Retail Institutes strebt die Hälfte der deutschen Einzelhändler den Ausbau ihres Filialnetzes an, darunter auch Unternehmen der Hobby- und Freizeitbranche.
(Quelle: Shutterstock/Travel-Fr)
Obwohl der deutsche Handel gegenwärtig mit den Folgen der Corona-Pandemie, mit den massiven Preissteigerungen bei Energie und Rohstoffen, unterbrochenen Lieferketten und einer sehr hohen Inflation zu kämpfen hat, plant derzeit gut jedes zweite Unternehmen, sein Filialnetz auszubauen. Zu diesem Ergebnis kommt das EHI-Whitepaper „Expansionstrends 2022“. Besonders expansiv seien die Branchen Drogerie, Gesundheit & Beauty, Möbel, Hobby & Freizeit, Gastronomie sowie der allgemeine Bedarf, darunter auch Nonfood-Discounter.
Quelle: EHI Retail Institute
Laut der Studie gaben insgesamt 51 Prozent der Expansionsverantwortlichen an, bis Ende 2022 mehr Standorte zu haben als im Vorjahr. 25 Prozent wollen ihre jetzige Anzahl von Standorten behalten, 24 Prozent sind dabei, ihr Filialnetz auf den Prüfstand zu stellen und gegebenenfalls auszudünnen. Dies betrifft vor allem Unternehmen aus den Branchen Unterhaltungselektronik & Telekommunikation, Schuhe & Accessoires sowie Bekleidung.
Ein uneinheitliches Bild gibt jedoch die Frage nach der Umsatzerwartung ab: Mit 38 Prozent rechnet eine Mehrheit der Händler mit steigenden Umsätzen im Vergleich zur Vorjahresperiode, 31 Prozent erwarten dagegen sinkende Umsätze. Von stabilen Umsätzen gehen 32 Prozent aus.
Quelle: EHI Retail Institute

Nebenlagen und Shopping-Center brauchen frische Strategien

Was die Wahl des Standortes betrifft, glauben über 70 Prozent der Händler, dass sich die bislang krisensicheren Fachmarktzentren weiterhin positiv entwickeln werden. Auch bei Quartierslagen gehen 48 Prozent der Expansionsverantwortlichen von einer positiven Entwicklung aus. Hier sichere die Nähe zur Wohnbevölkerung und die Mischung verschiedener Besuchsgründe eine stabile Frequenz. Skeptisch sehen die Händler jedoch die Nebenlagen in Oberzentren und vor allem Shopping-Center. Hier seien dringend neue und frische Strategien gefragt, um diese Lagen durch eine sinnvolle Gestaltung und Nutzung zukunftsfähig zu machen.



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