Sicheres Arbeitsumfeld 18.02.2021, 08:33 Uhr

New York klagt gegen Amazon - mangelnder Arbeitsschutz in Pandemie

Amazon soll durch das Versäumnis, für ein sicheres Arbeitsumfeld zu sorgen, gegen Arbeitsrecht in New York verstoßen haben. Und auch beim Arbeitsgericht in Leipzig gibt es ein Urteil zum Thema Schutzmaßnahmen und Maskenpflicht - hier allerdings zugunsten Amazons.
(Quelle: shutterstock.com/BobNoah)
Der US-Bundesstaat New York hat Klage gegen Amazon eingereicht wegen angeblich unzureichender Schutzmaßnahmen für Mitarbeiter in der Coronavirus-Pandemie. Der weltgrößte Online-Händler habe durch das Versäumnis, für ein sicheres Arbeitsumfeld zu sorgen, gegen Arbeitsrecht im Bundesstaat verstoßen, teilte New Yorks Generalstaatsanwältin Letitia James mit.
Die Vorwürfe gehen noch weiter. Der Konzern von Multimilliardär Jeff Bezos wird in der Klage auch beschuldigt, Mitarbeiter widerrechtlich gefeuert und diszipliniert zu haben, die gegen die Arbeitsbedingungen protestiert hatten. "Amazon hat den Profit über die Menschen gestellt", sagte James. Während der Konzern in der Krise Milliarden gemacht habe, hätten Mitarbeiter Sicherheitsrisiken ertragen müssen.

Amazon weist Vorwürfe zurück

Das Unternehmen wies die Vorwürfe in einer Stellungnahme gegenüber US-Medien zurück. Der Konzern kümmere sich "zutiefst" um die Gesundheit und Sicherheit seiner Mitarbeiter. Amazon war vergangene Woche bereits seinerseits gegen James vor Gericht gezogen, um ihre Klage zu verhindern. Die Staatsanwältin überschreite ihre Befugnisse, die Regulierung der Arbeitsplatzsicherheit stehe ihr nicht zu.
Amazon war unter anderem im April 2020 wegen der Kündigung eines Mitarbeiters in die Kritik geraten, der eine Protestaktion mit gestartet hatte, weil der Konzern Beschäftigte in Staten Island angeblich unzureichend vor dem Coronavirus geschützt habe. Dem Mann sei gekündigt worden, weil er gegen Quarantäne-Auflagen verstoßen und dadurch Kollegen gefährdet habe, hielt Amazon dagegen.

Arbeitsgericht in Leipzig

Das Thema Schutzmaßnahmen ist auch in einem anderen Fall relevant: Amazon muss seinen Mitarbeiter wegen der Maskenpflicht bei der Arbeit keine zusätzlichen Pausen gewähren und vergüten. Die Gewerkschaft Verdi forderte, dass die Beschäftigten nach zwei Stunden Arbeit mit Maske eine Pause machen dürfen. Alternativ sollten sie eine Arbeit verrichten können, bei der keine Maskenpflicht besteht. Verdi zeigte sich "enttäuscht und erboßt" von der Entscheidung.



Das könnte Sie auch interessieren