Mitgliederwachstum hält an 09.05.2022, 14:02 Uhr

DAV blickt optimistisch auf die kommende Sommersaison

Der Deutsche Alpenverein (DAV) geht aufgrund der Beendigung der Corona-Maßnahmen in diesem Sommer von einem Ansturm auf die Berge aus – getrübt wird die Freude jedoch durch die stark gestiegenen Hüttenkosten.
Nach zwei Jahren Pandemie freuen sich viele Menschen wieder auf Entspannung in den Bergen.
(Quelle: Shutterstock/Osadcha Olga)
Trotz Pandemie, des Ukraine-Krieg und Klimawandels zeigte sich der Deutsche Alpenverein (DAV) bei seiner Pressekonferenz am 5. Mai 2022 optimistisch. "Der Deutsche Alpenverein erweist sich als sehr krisenfest," erklärt DAV-Vizepräsident Jürgen Epple. Trotz schwieriger Rahmenbedingungen auf den Alpenvereinshütten und trotz lange Zeit geschlossener Kletterhallen hätten es die Sektionen geschafft, ihren Mitgliedern attraktive Bergsportangebote draußen zu machen und das Vereinsleben aufrecht zu erhalten, so Epple weiter.
Nachdem in den vergangenen zwei Jahren der Hüttenbetrieb stark eingeschränkt war, hofft der DAV nun auch auf gute Voraussetzungen für den diesjährigen Hüttenbetrieb in den Bergen. "Pandemie-bedingte Einschränkungen wird es in den Bergen im Sommer wohl kaum geben. Das ist auch gut so, denn die Menschen sehnen sich nach Natur, Entspannung und Freiheit," erklärt DAV-Präsident Josef Klenner. Sein Appell an die Bergsportgemeinde lautet jedoch auch: "Seien Sie bitte fair und umsichtig in den Bergen unterwegs!"
Getrübt wird die Vorfreude auf die Sommersaison jedoch durch die aktuelle wirtschaftliche Entwicklung, die stark von Krisen geprägt wird. Insbesondere die Preissteigerungen seien eine große Herausforderung. Insbesondere Hütten, die mit Hubschraubern beliefert werden müssen, spüren die deutlich gestiegenen Energiekosten. "Wir werden die höheren Preise wohl auch auf die Gäste umlegen müssen", warnt DAV-Hauptgeschäftsführer Dr. Olaf Tabor.

Mitgliederwachstum trotz schwieriger Zeiten

Während fast alle anderen Sportverbände in Deutschland geschrumpft sind, konnte der DAV um 1,2 Prozent wachsen. Auch über die Entwicklung im Ehrenamt zeigt sich der Verband zufrieden: In den vergangenen zwei Jahren hat der DAV 1.700 freiwillig Engagierte hinzugewinnen können. Weniger erfreulich sind die Zahlen im Jugendbereich: Die Anzahl der Mitglieder im Alter bis 18 Jahre sind im vergangenen Jahr zurückgegangen.

Klimaneutralität bis 2030

Auch in Sachen Nachhaltigkeit hat der DAV große Ziele: Unter dem Motto "By fair means" will man bis 2030 klimaneutral werden. Die kommenden Jahre will man intensiv nutzen, die Emissionen durch geeignete Maßnahmen so weit wie möglich zu reduzieren. In diesem Jahr beschäftigt den DAV insbesondere die Emissionsbilanzierung. Die Werte bestimmen unter anderem die Höhe des Klimaschutzbudgets im kommenden Jahr: Pro Tonne CO2-Ausstoß investiert der DAV 90 Euro in Klimaschutzmaßnahmen.

European Championships im Klettern

Als Highlight der diesjährigen Sommersaison sieht der DAV die European Championships im Klettern im August in München. „Die Europameisterschaften sind unsere kleinen Olympischen Spiele!“, freut sich Burgi Beste, Vizepräsidentin des DAV. Hier soll zum ersten Mal das neue olympische Format "Boulder & Lead" getestet wird. Neu ist, dass Medaillensätze in allen Einzeldisziplinen vergeben werden: Lead, Bouldern und Speed. "Drei bis vier Mal möchten wir bei dieser EM im Finale stehen, konkrete Medaillenziele gibt es aber nicht", erklärt Beste.



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