Im Skiservice, Verleih und Bootfitting 01.03.2019, 08:48 Uhr

Digitalisierter Skiverleih erfolgreich gestartet

Die neuen Tools und Lösungen vom österreichischen Skiservice-Spezialisten Wintersteiger unterstreichen einmal mehr, dass Digitalisierung die Individualisierung beschleunigt.
Der "Skiverleih der Zukunft" ist bei den ersten Händlern eine schöne Realität geworden.
(Quelle: Wintersteiger)
Skiservice, Bootfitting und Customizing sind drei Bereiche, in denen Wintersteiger mit neuen digitalen Prozessen die Kundenbindung erhöht. Der Weltmarktführer im Skiservice (mehr als 1.250 ausgelieferte Skiservice-Automaten) und mit seiner Marke Bootdoc in Österreich auch Marktführer bei Einlagen, zeigte zur ISPO und ÖSFA einige Systeme, die den Skiservice-, Verleih-, Bootfitting- und auch den Personalisierungs-Prozess beschleunigen und standardisieren.
„Schon jetzt sind viele unserer Schleifautomaten mit einem Ferndiagnose-Modul ausgestattet, sodass bei einer Frage zur korrekten Einstellung der Maschine oder bei einer Störungsmeldung unsere Servicetechniker im Innendienst direkten Zugang auf die Maschine haben und bei der Problemlösung online behilflich sein können“, erklärt Franz Gangl, Marketingleiter von Wintersteiger. In Zukunft werde das Thema Digitalisierung im Skiservice eine noch größere Bedeutung erlangen. Bei der nächsten Maschinengeneration werden Sensoren verbaut sein, die mit der Zentrale kommunizieren und den Bedarf an Verbrauchsmaterialien beziehungsweise Ersatzteilen durch Abnutzung automatisch melden.“
Daniel Steininger, Leiter Sports bei Wintersteiger: "Das Ziel ist, dass der Skifahrer beim Verleih zufrieden, entspannt und in kürzester Zeit aus dem Geschäft geht."
Quelle: Wintersteiger
Der Trend zur Automatisierung sei seit Jahren ungebrochen: Einerseits sei es immer schwieriger geworden, geschultes und motiviertes Personal zu finden, gerade wenn der Händler eine Werkstatt nur im Winter betreibt. Andererseits sprechen Ergebniskonstanz, Wiederholgenauigkeit und die große Zeitersparnis eine deutliche Sprache für die Automatisierung. „Wir waren vorher händisch unterwegs und lassen jetzt alles einen Computer machen“, erklärt Thomas Sprenzl von Sport Sprenzl aus Garmisch-Partenkirchen. „Wir können nur das Beste sagen, so einen feinen Belag wie mit der ,Scout‘ haben wir noch nie schleifen können. Wir haben über den ganzen Winter bisher rund 2.000 Ski geschliffen und hatten noch keine einzige Reklamation, das sagt wirklich was aus.“ Das geschlossene System gewährt nicht nur mehr Arbeits­sicherheit, sondern auch weniger Emis­sionen in der Servicewerkstätte, erklärt Gangl. Außerdem würden Händler immer weniger aus „dem Bauch heraus“ kaufen und immer öfter betriebswirtschaftliche Parameter neben einem gut erreichbaren und kompetenten Kundendienst berücksichtigen.

„Verleih der Zukunft“ ist bei 25 Händlern Realität

Wintersteiger erarbeitet mit den Händlern ein auf ihre Bedürfnisse abgestimmtes Werkstattkonzept, das sowohl die passende Maschine als auch die Arbeitsabläufe berücksichtigt. Das Schulungsangebot reicht von der Einstiegs- und Rennserviceschulung bis zu Trainings bei den Händlern und Verleihern im Haus.
Bereits 2018 präsentierte Wintersteiger sein innovatives Konzept „Verleih der Zukunft“, das mithilfe von Digitalisierung und intelligenter Datennutzung den Verleihprozess automatisiert, verkürzt und inzwischen bei 25 Händlern in Österreich, den USA und Italien installiert ist. „Das Ziel ist, dass der Skifahrer zufrieden, entspannt und vor allem in kürzester Zeit aus dem Geschäft geht. Wir kombinieren Software und Geräte so, dass das Skiausleihen schneller und komfortabler wird“, erklärt Daniel Steininger, Leitung Geschäftsfeld Sports bei Wintersteiger. Auch Bründl, der größte Skiverleiher der Alpen, setzt auf das Konzept und hat an zwei Standorten das System installiert, um Erfahrungen zu sammeln. „Es ist uns jetzt schon klar und wir haben die Entscheidung bereits getroffen, dass wir nach und nach die nächsten Standorte umrüsten werden“, erklärt Herbert Neumayer von Intersport Bründl aus Kaprun. „Für uns ist der Verleih der Zukunft ein Qualitätssprung. Wir betrachten alles immer aus der Brille des Kunden. Ist es für ihn sinnvoll? Und wir müssen das mit Blick auf die Ablaufoptimierung mit einem klaren ‚Ja‘ beantworten. Es geht schneller und bequemer, wenn der Kunde nicht mehr die Schuhe ausziehen muss und nicht mehr in der Schneepfütze steht. Das sind für uns die entscheidenden Kriterien, so bekommt der Skiverleih mit diesem System eine neue Qualität, die uns perfekt unterstützt und auch für den Kunden spürbar und erlebbar ist.“
Wie läuft der Skiverleih der Zukunft im Detail ab? Mittels „Easygate“, einem neuen Softwaremodul der Verleihsoftware „Easyrent“, wird der Ski-Kunde nach der Anmeldung über strategisch platzierte Monitore (oder Smartphone) durch den komplett neugestalteten Verleihprozess geführt. Der 3D-Fußscanner „Vandra“ von Bootdoc liefert alle relevanten Daten für die Skischuhauswahl. Dabei scannen zwölf Kameras die Füße und Beine innerhalb von zehn Sekunden. Der Kunde kann die digitale Vermessung mit seinen eigenen Socken durchführen. Nicht nur Fußlänge oder -Breite werden dargestellt, sondern auch die Gewölbeart oder die Risthöhe. Diese Daten werden anonym und datenschutzkonform in einer Cloud gespeichert. Sie dienen auch als Grundlage für Weiterentwicklungen im Sohlen- und Schuhsegment. Nach dem Analysevorgang können die Fachberater direkt am Tablet mit dem Kunden die Ergebnisse besprechen. Mit diesen erfassten Daten wird der optimale Skischuh vom System automatisch  vorgeschlagen.
Eingecheckt und durchgeführt von Station zu Station wird der Kunde beim Skiverleih der Zukunft.
Quelle: Wintersteiger
Die Bindungseinstellung erfolgt ebenfalls automatisiert per „Sizefit“ statt wie üblich mit dem Skischuh. Nachdem der Kunde den passenden Skischuh anprobiert hat, überträgt die elektromechanische Sohle „Sizefit“ ferngesteuert auf Basis der gesammelten Daten die Sohlenlänge des Skischuhs präzise auf die Bindung, sodass der Kunde die Skischuhe nicht mehr ausziehen muss.
Das hält nicht nur die Füße trocken, sondern spart dem Kunden und auch dem Händler Zeit. Zudem wird der Komfort und die Treffsicherheit bei der Schuhauswahl gesteigert. Als zusätzliche  Komponente kann nun der „Sizefit Caliper“ genutzt werden, der die Skischuhe vermisst und die Daten an Easyrent überträgt, beim Verleihmaterial geschieht dies vor der Saison und bei Kunden mit eigenen Skischuhen, direkt beim Bindungseinstellplatz. Der „Body Scanner“ ist eine weitere Neuheit aus dem Hause Wintersteiger, der neben dem Fuß auch Körpergröße und Gewicht analysiert. So müssen die Konsumenten im Verleih der Zukunft weniger warten und anprobieren, sie erhalten schneller den passenden Skischuh – und kommen entspannter auf die Skipiste. Die Mitarbeiter können über das neue System die Verteilung der Kunden selbst steuern, obendrein ermöglichen die automatisierten Prozesse einen kompetenten und standardisierten Service – so bleibt mehr Zeit für eine intensivere Kundenbetreuung.

Autofitting bei Einlagen

Bequemes Fitting: Bootdocs „Autofit“
Quelle: Wintersteiger
Unter der Handelsmarke Bootdoc vertreibt Wintersteiger Einlagen und Boot­fitting-Produkte für Endverbraucher. Händler erhalten Unterstützung in Form von Bootfitting-Seminaren, Fußanalyse-Methoden über Schäuminnenschuhe, ­Einlagen oder auch Heizsocken und Verkaufsunterstützung durch Bootdoc-Sales-Experts. Neu im Portfolio ist das Gerät „Autofit“ von Bootdoc, das Einlagen für Sportschuhe automatisch anpasst: Der Kunde sitzt auf der „Autofit“-Station und in wenigen Minuten werden die Einlagen maschinell ausgeformt. Durch die Automatisierung wird der Vorgang stark vereinfacht, sodass auch weniger geschulte Mitarbeiter übernehmen können, sollte der Bootfitting-Experte gerade außer Haus sein. Dem Trend zur Personalisierung wird Bootdoc beim neuen Socken-Designer gerecht: Der Sporthändler kann sich dabei seine „Power Fit Socks“ neuerdings ab 300 Paaren individuell mit Logo, Slogan und Fotos bei Winter- und Sommermodellen selber gestalten.



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