Finanzielle Stärkung aus Tschechien 21.03.2018, 14:30 Uhr

Kästle bekommt neue Mehrheitseigentümerin

Der Skihersteller Kästle hat sich mit der tschechischen Firma ConsilSport zusammengeschlossen. Durch Synergieeffekte und eine größere Finanzkraft soll das Wachstum der österreichischen Traditionsmarke vorangetrieben werden.
V.l.n.r.: Bernd Knünz (Kästle), Tomas Nemec (ConsilSport), Rudolf Knünz (Kästle), Vladimir Dusanek (Sporten)
(Quelle: Kästle)
Mit dem tschechischen Unternehmen ConsilSport hat Kästle (Hohenems) einen neuen Mehrheitseigner bekommen. Rudolf Knünz, der die Marke 2007 wieder zum Leben erweckte, entschied sich zu diesem Schritt, um mit dem neuen Partner das Produktportfolio von Kästle ausbauen und weitere Märkte erschließen zu können. Tomas Nemec, Gründer und Eigentümer von ConsilSport bringt nicht nur neue Finanzkraft in das Unternehmen ein, sondern auch langjährige Erfahrung in den Bereichen Produktion und internationaler Vertrieb. Zu dem tschechischen Unternehmen gehört unter anderem die Firma Sporten, ein Produktionsbetrieb mit einem jährlichen Volumen von 100.000 Paar Alpin- und Langlaufski.
„Mit einem einzigartigen Team ist es uns gelungen, Kästle als starke Premium-Marke mit einem erstklassigen Produktportfolio und der Grundhaltung – Qualität ohne Kompromisse – international erfolgreich aufzubauen“, erklärt Rudolf Knünz dazu. „Für den nächsten strategischen Schritt ist eine Diversifizierung in ergänzende, neue Produkte und Märkte geplant. Mit Tomas Nemec haben wir dafür den perfekten Partner gefunden, der unsere Werte vertritt und Kästle in die Zukunft führt.“
Nemec, selbst leidenschaftlicher Skifahrer und ehemaliger Skirennläufer, hat für Kästle ein klares Ziel vor Augen: „Neben Alpin Ski werden wir zukünftig weitere Wintersportprodukte anbieten und bald auch ein Sommerprodukt präsentieren. Ich freue mich, Kästle als Teil meiner Gruppe zu nennen und gemeinsam mit dem Kästle-Team in Hohenems den nächsten Gipfel am Wachstumskurs erklimmen zu können.“
Kontinuität ist dem neuen Mehrheitseigner von Kästle wichtig. Daher sollen auch in Zukunft Produktmanagement, Entwicklung, Kleinserienproduktion, Marketing, Vertrieb und Logistik am Unternehmenssitz in Hohenems bleiben, wo 46 Mitarbeiter in diesen Bereichen angestellt sind. Bernd Knünz, Sohn von Rudolf Knünz wird das Unternehmen künftig gemeinsam mit Vladimir Dusanek, CEO von Sporten, leiten.
Die österreichische Traditionsmarke Kästle hat bereits eine bewegte Geschichte hinter sich: 1924 von Anton Kästle ins Leben gerufen, wurde das Unternehmen 1991 – nur drei Jahre nach dem Tod des Gründers – von Benetton übernommen. Doch nur sieben Jahre später kam das Aus: Die Marke wurde zugunsten von Nordica, dem direkten Nachfolger unter dem Dach von Benetton, stillgelegt. 2007 durfte Kästle allerdings ein Comeback erleben. Die Investorengruppe Cross Industries AG rund um den Vorarlberger Unternehmer Rudolf Knünz erwarb die weltweiten Markenrechte von der Benetton Group und baute das Unternehmen in der Nähe von Salzburg neu auf. 2015 wurde der Unternehmenssitz in die ehemalige Heimat nach Hohenems zurückverlegt.
Heute verkauft Kästle etwa 16.000 Paar Ski jährlich und erwirtschaftet damit einen Umsatz von rund 6,5 Mio. Euro.



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