Zukunft unklar 01.06.2018, 08:34 Uhr

Bench-Insolvenz gefährdet 200 deutsche Arbeitsplätze

Die Perspektive von rund 200 deutschen Arbeitnehmern bei Bench verdunkelt sich, weil von den britischen Insolvenzverwaltern nur der Verkauf der Markenrechte angestrebt wird.
Die Zukunft von Bench und ca. 200 deutschen Arbeitsplätzen ist ungewiss.
(Quelle: Bench Instagram)
„Die  Perspektive für die deutschen Gesellschaften der Streetwear-Marke Bench liegt in Händen der englischen Insolvenzverwaltung“, erklärt das Unternehmen in einer Mitteilung. BDO LLP, der Insolvenzverwalter der Muttergesellschaft Bench Ltd., strebt vorrangig einen schnellen Verkauf der Markenrechte an, dadurch sei die Perspektive für die deutschen Gesellschaften Bench International GmbH (BIG) und der Bench International Retail GmbH (BIRG), beide München, mit rund 200 Arbeitsplätzen „unklar geworden“. Damit hängt die Fortführung des Geschäftsbetriebs vom Ergebnis des in Großbritannien laufenden Verkaufsprozesses für die Muttergesellschaft Bench Ltd. ab, die Ende April 2018 Insolvenz angemeldet hatte. Noch vor Wochen hieß es, dass der Geschäftsbetrieb bis auf weiteres gesichert sei.
In den Gesprächen zwischen dem vorläufigen Insolvenzverwalter, Rechtsanwalt Rolf G. Pohlmann (Kanzlei Pohlmann Hofmann Insolvenzverwalter, München) und der Beratungsgesellschaft BDO LLP, die bei der Bench Ltd. als Insolvenzverwalter eingesetzt wird, wurde deutlich, dass bereits vor einigen Wochen, noch vor dem Insolvenzantrag der Bench Ltd., ein Investorenprozess für alle bei der Bench Ltd. liegenden immateriellen Vermögenswerte (Marke, Vertragsbeziehungen etc.) eingeleitet worden sei, erklärt Bench. „Dabei strebt BDO in enger Abstimmung mit dem englischen Hauptgläubiger vor allem den schnellen Verkauf der Markenrechte an, aber nicht notwendigerweise des operativen Betriebs, der wesentlich in den deutschen Gesellschaften liegt. Damit ist die Perspektive für die Weiterführung der BIG und BIRG mit ihren rund 200 Arbeitsplätzen unklar."
Pohlmann erklärt dazu: „In den Verhandlungen mit den britischen Insolvenzverwaltern ist es uns gelungen, die Belieferung der Bench-Stores in Deutschland, Österreich und den Niederlanden bis auf Weiteres zu sichern. Zudem konnten wir erreichen, dass Interessenten für die Marke aktiv das operative Geschäft der deutschen Gesellschaften angeboten wird. Wir müssen aber akzeptieren, dass es einen Verkaufsprozess gibt, der ausschließlich in den Händen der britischen Insolvenzverwaltung liegt. Damit trägt sie ein hohes Maß an Verantwortung für die rund 200 Arbeitsplätze in den deutschen Gesellschaften.“



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