Generalversammlung in hybridem Format 24.09.2021, 10:39 Uhr

Abrechnungsvolumen der ANWR Group steigt um 11,5 Prozent

Bei ihrer Generalversammlung blickte die ANWR Group nicht nur auf 2020 zurück, sondern vermeldete auch aktuelle Daten zum bisherigen Verlauf des Jahres 2021. So konnte die Unternehmensgruppe insbesondere durch ihre Banken das Abrechnungsvolumen um 11,5 Prozent steigern.
Die Genralversammlung der ANWRGroup fand erstmals in einem hybriden Format statt.
(Quelle: ANWR Group)
Die ANWR Group nutzte in diesem Jahr erstmals die Möglichkeiten der Digitalisierung für ihre Generalversammlung und veranstaltete diese als hybrides Event: Teilnahme, Wortmeldungen und Abstimmungen waren nicht nur vor Ort in Mainhausen möglich, sondern zeitgleich auch online. Schwerpunkte der Veranstaltung war einerseits ein Rückblick auf das Jahr 2020 und andererseits auch ein Blick auf das laufende Jahr und die bisherigen Ergebnisse. Frank Schuffelen, Sprecher des Vorstands der ANWR Group, machte eingangs deutlich, dass die Corona-Pandemie auch die Unternehmensgruppe vor große Herausforderungen gestellt habe, dass diese aber aufgrund ihrer wirtschaftlichen und finanziellen Stabilität ihrem Förderauftrag dennoch vollumfänglich nachkommen konnte.
Vorstandssprecher Frank Schuffelen gab Zahlen zur aktuellen Entwicklung der ANWR Group bekannt.
Quelle: ANWR Group
Als zentrale Pfeiler für die Stabilität der Genossenschaft stellte Schuffelen die beiden zur Unternehmensgruppe gehörenden Banken DZB Bank und Aktivbank dar, die auch im herausfordernden Jahr 2020 für sämtliche Partner – Eigen- und Fremdverbände, Handel und Industrie – stets solider und verlässlicher Partner gewesen seien. Insbesondere durch die positive Entwicklung der Banken und der über sie regulierten Fremdverbände konnte das Abrechnungsvolumen der ANWR Group in diesem Jahr per Ende August um 11,5 Prozent gesteigert werden. Von diesem Ergebnis profitieren die ANWR-Mitglieder durch eine Dividende in Höhe von zehn Prozent.
Allerdings sieht es mit den eigenen Verbänden der ANWR Group aktuell nicht so positiv aus. Diese blieben mit ihrem Abrechnungsvolumen zu Ende August um 8,7 Prozent hinter dem Vorjahreswert zurück. Der Schuhbereich verzeichnet mit minus 18,4 Prozent die größten Einbußen, gefolgt von den Lederwaren mit minus 3,9 Prozent. Positiv dagegen die Entwicklung im Sportsegment, das mit dem Tochterverband Sport 2000 abgedeckt wird. Hier ergab sich bis Ende August ein Plus von 2,2 Prozent im Vergleich zum Vorjahreszeitraum. „Durch den Mix aus verschiedenen Branchen in vielen Ländern Europas ist die ANWR-Unternehmensgruppe auch für die Zukunft sehr gut aufgestellt. Gerade die letzten 18 Monate der Pandemie haben uns gezeigt, dass uns unsere große Diversität widerstandsfähig macht“, erklärte Schuffelen dazu.

Neue Angebote und Maßnahmen zur Stärkung der Marktposition

Die Corona-Pandemie hat in vielerlei Hinsicht ein Umdenken und Veränderungen notwendig gemacht. Als Beispiel, wie die ANWR Group reagiert hat, nannte Vorstandsmitglied Fritz Terbuyken die ANWR Schuh, die ihre Warenprogramme überarbeitet und die vertikalen Module ausgebaut hat. „Das neue ‚Shoe Love‘-Partnerprogramm zahlt stärker auf die individuellen Sortimentsstrategien ein, indem die Händler konditionierte Artikel direkt bei den Herstellern auswählen können“, erklärte Terbuyken. „Bei den Eigenmarken haben wir neben Longo die neue nachhaltige Marke Natural sense an den Start gebracht. Hier sehen wir aktuell sehr gute Abverkaufsquoten ohne nennenswerte Abschriften.“
Außerdem rückte Terbuyken erneut die Wichtigkeit des Datenaustauschs zwischen Händlern, Verbünden und Herstellern in den Fokus: „Unsere Einkäufer benötigen die aktuelle Transparenz über den Markt, wenn sie als Verhandlungsführer bei den Herstellern das beste Sortiment zu den besten Konditionen auswählen und verhandeln sollen. Das wussten schon unsere Gründungsväter. Wenn wir gegenüber der Industrie weiterhin Relevanz haben wollen, dann benötigen wir ebenfalls das Wissen über die Entwicklung der Sortimente. Dabei hilft uns vor allem der aggregierte Blick auf anonymisierte PoS-Daten. Dieses Know-how sollten wir intelligent nutzen.“

Fokus auf Digitalisierung und Spezialisierung

Auch über diesen Punkt hinaus wurde die Unterstützung der Digitalisierung des Handels als zentrale Aufgabe der ANWR Group festgehalten. So betonte Vorstandsmitglied Matthias Grevener die große Bedeutung einer engen Zusammenarbeit mit den Warenwirtschaftsanbietern im Markt und die Stärkung des European Clearing Centers (ECC) als wichtige Branchenlösung für den Schuhfachhandel. Die eigene E-Commerce Plattform Schuhe.de werde zudem als strategisch wichtigster Online-Vertriebsweg weiterentwickelt.
Matthias Grevener hab hervor, wie wichtig Spezialisierung für den Handel ist.
Quelle: ANWR Group
Darüber hinaus ging Grevener darauf ein, dass Spezialisierung im Handel eine wichtige Voraussetzung für unternehmerischen Erfolg seien, und er verdeutlichte dies am Beispiel von Sport 2000. Die Industrie arbeite zunehmend selektiv mit dem Handel zusammen und erwarte Relevanz und klare Positionierung im Markt, um im Gegenzug umfassende Warenversorgung und Vertriebsunterstützung zu bieten. Sport 2000 habe dies mit den Absolute-Konzepten national erreicht und werde diese auch auf internationaler Ebene – Schweiz und Benelux – weiter ausbauen. „Hier sehen wir weiteres Wachstumspotential und die Chance, in allen fünf Märkten Marktführer zu werden“, so Grevener.
Frank Schuffelen rief schließlich die ANWR-Händler zu mehr Kooperation auf, nicht nur mit der Verbundgruppe, sondern auch untereinander. Als Beispiel dafür, dass die ANWR Group weiter für den Einzelhandel kämpfen werde, nannte er die deutschlandweite Mitmach-Kampagne „Deutschland sucht den Lieblingsladen“, bei der Kunden ihr favorisiertes Einzelhandelsunternehmen nominieren können. Die Preisträger werden im Rahmen des „Kauf Lokal"-Tages am 18. November 2021 ausgezeichnet. Außerdem appellierte Schuffelen an die zukünftigen Verantwortlichen der Politik: „Wir brauchen dringend eine Aufbruchstimmung, die durch die Bundesregierung unterstützt wird. Bleibt zu hoffen, dass sich die neue Regierung diesem Anliegen mit voller Kraft widmet.“



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