Kolumne: Gipfelbuch 28.08.2018, 08:35 Uhr

Kiezkicker oder Unicef: Wohin fließt Ihr Geld? 

Nicht nur die deutschen Verbraucher machen jedes Jahr den Geldbeutel auf und spenden für diverse wohltätige Zwecke. Auch der Einzelhandel engagiert sich und unterstützt mit Geld, Sachleistungen oder Zeit. Welche Motive stecken dahinter?
(Quelle: Shutterstock / Michael Thaler)
Sparsamkeit ist ein fester Bestandteil der deutschen Kultur: Sowohl im privaten als auch im öffentlichen Bereich legen viele einen „Notgroschen“ zur Seite. Dass das deutsche Sparverhalten in Bezug auf die Weltwirtschaft international oft kritisch gesehen wird, ist derzeit Thema der Berliner Ausstellung „Sparen – Geschichte einer deutschen Tugend“ im Deutschen Historischen Museum. Doch auch wenn die Deutschen ihr Geld gern beisammenhalten, so sind sie in einem Bereich konstant großzügig: beim Spenden.
Laut Statistas Bilanz des Helfens 2018 haben im letzten Jahr rund 21 Millionen Menschen in Deutschland insgesamt 5,2 Milliarden Euro gespendet. Seit Beginn der Erhebung durch den Deutschen Spendenrat 1993 ist dies das drittbeste Ergebnis. Dabei flossen rund 78 % der Spenden in humanitäre Hilfen. Auch der Einzelhandel ist laut einer Studie der IHK NRW von 2016 im Bereich soziales Engagement aktiv: Mehr als 70 % der ­befragten Einzelhändler engagieren sich für ihre Stadt und zählen mit ihren Spenden, Sponsoring, Veranstaltungen oder Einrichtungen oft als wichtiger Geldgeber im Ort. Jeder Einzelhändler investiere jährlich etwa 1.400 – 1.900 Euro, so der Bericht.
Doch nach welchen Kriterien entscheiden Sie, welche Organisation oder welches Unternehmen mit Geld, Sachspenden oder Zeit unterstützt wird? Und woher kommt Ihr Antrieb, Hilfe zuzusagen? Meiner Beobachtung nach gibt es zwei Hauptmotive, die zum Spenden ­bewegen – und die könnten entgegengesetzter kaum sein: kurzfristiges Prestige und gute PR vs. langfristig Chancen bieten und die Gemeinschaft vor Ort stärken, und zwar unabhängig davon, was man selbst „davon hat“. Erinnern Sie sich an Ihre letzte Spende? Was hat Sie dazu bewegt und wie steht es aktuell um diesen Zweck, diese Organisation?


Das könnte Sie auch interessieren