Erste Anklage wird verhandelt
15.08.2025, 09:57 Uhr
15.08.2025, 09:57 Uhr
Prozess gegen Ex-Signa-Chef René Benko im Oktober
Der Termin für den ersten Strafprozess gegen den ehemaligen Immobilieninvestor René Benko steht: Am 14. Und 15. Oktober muss er sich vor dem Landgericht Innsbruck verantworten: Die Justiz wirft ihm vor, Vermögenswerte in der Insolvenz verschoben zu haben.
Seit Anfang des Jahres sitzt René Benko in Untersuchungshaft, nun naht die erste von möglicherweise mehreren Gerichtsverhandlungen.
(Quelle: Signa)
René Benko, Gründer der insolventen Signa-Gruppe, muss sich am 14. und 15. Oktober vor dem Landgericht Innsbruck verantworten. Die Wirtschafts- und Korruptionsstaatsanwaltschaft (WKStA) wirft dem 48-Jährigen im ersten Prozessschritt betrügerischen Bankrott vor. Konkret soll er 660.000 Euro an Gläubigern vorbeigeschleust haben, unter anderem durch unvertretbare Mietvorauszahlungen und Schenkungen an Angehörige.
Die Ermittlungen gegen Benko und weitere Beschuldigte laufen in rund einem Dutzend Verfahren. Der bislang ermittelte Gesamtschaden beträgt laut WKStA rund 300 Millionen Euro. Auch der Verdacht auf Untreue, Betrug, Korruption und Geldwäsche steht im Raum. Benko, der seit Januar 2025 in Untersuchungshaft sitzt, bestreitet die Vorwürfe. Es gilt die Unschuldsvermutung.
Signa-Pleite hatte Folgen für den Sporthandel
Die Signa Holding, die Benko 1999 gegründet hatte, meldete Ende 2023 Insolvenz an, was als größte Pleite in der österreichischen Wirtschaftsgeschichte gilt. Im März 2024 beantragte Benko Privatinsolvenz.
Zur Signa Holding gehörte unter anderem die traditionsreiche Warenhauskette Galeria Karstadt Kaufhof, seit 2020 ebenfalls SportScheck. Durch die Signa und deren Teilunternehmen war Benko tief mit dem Sportartikelhandel verwoben. So kontrollierte er über die Signa Sports United den größten Anteil am E-Commerce-Händler Internetstores, zu dem unter anderem Campz.de und Fahrrad.de gehörten. Als die Signa Holding im Oktober 2023 eine Finanzierungszusage in Höhe von 150 Millionen Euro für Signa Sports United zurückzog, führte dies zur Insolvenz von Internetstores.