Quelle: Karstadt
Neue Einkaufsmacht 18.05.2018, 09:26 Uhr

Trojaner im Verband?

Der Zusammenschluss von Signa Sports Group und Intersport hat die Branche überrascht, selbst die Intersportler. Die neue Einkaufsmacht stellt Forderungen gegenüber Lieferanten, die kartellrechtlich bedenklich sind.
René Benko macht seine Braut Signa Sports Group hübsch für den kolportierten Börsengang. In den letzten Jahren hat sich der Immobilien-Milliardär zunächst Karstadt Sports (2013) und danach zahlreiche Sportspezialisten aus dem Online-Segment einverleibt: Outfitter (2016), Internetstores (2016 mit Fahrrad.de und Probikeshop), Tennis-Point (2017), Stylefile (2018 mit Big Tree). Die ­Signa Sports Group holte sich den ehe­maligen Ebay-Chef Stephan Zoll als CEO ins Boot und peilt in diesem Jahr als „Europas größter Online-Sporthändler“ einen ­Online-Umsatz von 500 Mio. Euro an. 2017 erzielte man mit insgesamt 45 stationären Standorten in der DACH-Region und mit 58 Webshops in 17 Ländern einen ­Umsatz von ca. 650 Mio. Euro. Die Hälfte davon dürfte als Einkaufsvolumen früher oder später von der Intersport zentral ­reguliert werden, wenn auch die ­anderen Spezialisten der Signa Group an Heilbronn angedockt haben.
Welche Auswirkungen die Partnerschaft dieser Giganten und welche Bedeutung das zusammengeführte Einkaufsvolumen haben wird, bekamen die Lieferanten schon zur ISPO zu spüren, als der Verband Zuschläge von ihnen forderte, die in Summe je nach Lieferant bis zu einem hohen einstelligen Millionenbetrag betrugen und sogar rückwirkend gelten sollten – ohne dass Zusatzleistungen geliefert werden.

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