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Demokratischer Berg? Schön wär's!
Die Outdoor-Branche im Kampf gegen Diskriminierung

Nach wie vor ein Problem: People of Colour erfahren Diskriminierung in der Outdoor-Welt.
Foto: Shutterstock/Media Photos

Liebe Leserin, lieber Leser,

es gibt Sätze, die klingen wie ein Versprechen. "Der Berg demokratisiert sich" ist so einer. Gesagt hat ihn Christoph Engl, der CEO der Oberalp-Gruppe. Das Zitat spielt auf einen Prozess an, der es wert ist, gefeiert zu werden - vorausgesetzt, er hält, was er verspricht. Tut er das?

Schauen wir mal ganz genau hin, auf diese Demokratisierung, die weit über das Alpinistische hinausreicht. Tatsächlich zieht es so viele Menschen wie nie zuvor nach draußen. Antreiber sind die Urbanisierung, die Sehnsucht nach Natur, der Wunsch nach Freiheit, die Notwendigkeit eines Kontrapunkts in einem überfrachteten Leben. Die Outdoor-Branche hat diese Bedürfnisse längst erkannt. Ihre Slogans und Claims erzählen davon, ihre Kampagnen begleiten und stützen diese Entwicklung und beschleunigen sie sicherlich auch.

Der Berg und die gesamte Outdoorwelt haben sich geöffnet - für neue Zielgruppen, neue Biografien, für neue Gesinnung, neue Körper, neue Motive. Aber ist Öffnung allein schon Demokratisierung? Im politischen Verständnis vereint Demokratie so hehre Attribute wie Machtverteilung, Mitspracherecht und Freiheitsgrade. Und in den alpinen Welten? Die Analogie ist einfach hergestellt, und schnell ergibt sich ein positives Bild. Die angesprochenen Freiheitsgrade etwa scheinen hoch: Wer heute am Fuß eines Gipfels steht, wähnt sich nicht mehr nur inmitten erfahrener Bergsportler mit High-End-Equipment. Man sieht längst mehr Familien, mehr Großstädter, mehr Frauen, mehr People of Colour, die sich ihren Platz in neuer Umgebung erwandert haben. Genau hier liegt die große Chance: Outdoor als Raum gesellschaftlicher Teilhabe. Das klingt verdächtig nach Demokratie.

Doch das Demokratie- und Gleichheits-Versprechen - und hier wird es unerquicklich - wird nicht für alle eingelöst. Die jüngst veröffentlichte OUTO-Studie zeigt mit bedrückender Klarheit, wie präsent Diskriminierung auch in der Natur ist: mal subtil, mal brutal offen. 65 Prozent der befragten People of Colour berichten von Diskriminierung in Outdoor-Umgebungen. Kurz innehalten und bestürzt ins sich hineinschreien: Die Berge also kein neutraler Ort?! Die Natur keine wohlige Umgebung?! Kein Schutzraum vor den Zumutungen der Gesellschaft?! Leider nein. Viele Menschen fühlen sich selbst in der Natur nicht zugehörig - und oft nicht einmal sicher. Und das ist keine Ausreißerzahl, sondern wird von einer breiteren Studienlage bestätigt.

Wir reden also nicht über ein Randphänomen. Viel mehr reden wir über die grundlegende Frage, wem Outdoor eigentlich gehört. Genau hier setzt der Newsletter heute an. Wir haben in der Branche nachgefragt, Studien ausgewertet, Perspektiven gesammelt, Best-Practice-Beispiele gesucht und Lösungsansätze herausgearbeitet. 

Mit nachdenklichem, aber hoffnungsvollem Gruß

Stefan Brunner
Chefredakteur SAZsport


Was sagt die Branche? 3 Statements

Ob im Outdoor-Raum, im Produktangebot oder in der Unternehmenskultur - Inklusion und Vielfalt sind in unterschiedlichen Bereichen der Branche relevant, indes nicht immer ausreichend umgesetzt. Vertreter aus Industrie und Handel legen den Finger in die Wunde, zeigen aber auch positive Entwicklungen.

Christian Schneidermeier, Director European Outdoor Group:

"Vom Mindset gibt es in der Outdoor-Branche eine große Offenheit für das Thema Inklusion. Allerdings gibt es noch viel Luft nach oben. Das beginnt bei der Zusammensetzung der Teams und endet bei der Kommunikation an den Endkunden, die bisher nicht inklusiv, sondern eher als exklusiver Club gestaltet war. Das führt unter anderem dazu, dass die Outdoor-Community an sich eine eher geschlossene Gruppe darstellt. Der Zugang zur Natur ist ein Grundrecht für alle und eine fundamentale Quelle für Gesundheit und Glücksempfinden. Allerdings fühlt sich noch nicht jeder willkommen in der Natur. Hier liegt für die Branche noch sehr viel Potenzial, die Community inklusiver zu gestalten."

Katja Mendel, Sustainability & Impact Managerin Sport 2000:

"Die Outdoor-Branche lebt Inklusion bereits sehr gut, was sich in der Entwicklung der Kollektionen zeigt. Es werden zunehmend bessere und spezialisierte Größenverläufe angeboten, sodass nahezu jede Person ihr neues Lieblingsprodukt für den Outdoor-Sport findet. Eine Herausforderung besteht darin, dass Händler sich oft auf die gängigsten Größen konzentrieren, um eine sichere Abnahme zu gewährleisten. Dennoch ist eine deutliche Entwicklung erkennbar: Rucksäcke werden mit erweiterten Gurtsystemen angeboten, gleichzeitig gibt es Modelle für schmale Personen. In der Schuhindustrie gibt es die Möglichkeit, Unpaare zu produzieren - in Zusammenarbeit mit Händlern -, und viele Anbieter zeigen ein starkes Commitment, Produkte individuell anzupassen. Auch werden häufiger verschiedene Hautfarben beachtet als noch vor ein paar Jahren."

Christiane Schudy, Vaude Mensch & Organisation:

"Die Vielfalt der Generationen in unserer Belegschaft bereichert uns täglich: Unterschiedliche Perspektiven, Bedürfnisse und Kompetenzen treffen aufeinander und schaffen ein lebendiges Miteinander. Ähnlich wie bei der Betrachtung unserer vielfältigen KundInnengruppen erleben wir die Stärke dieser Diversität."

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Was macht die Branche? 4 Beispiele

Auf der Alpinmesse Innsbruck diskutierte Sunny Stroeer (l.), die Gründerin der Summit Scholarship Foundation, mit der Bergsteigerin Gerlinde Kaltenbrunner (r.) über Wege, Frauen den Zugang zum Bergsport zu erleichtern. Foto: Lowa

Lowa kooperiert mit der Summit Scholarship Foundation, um Frauen im Bergsport gezielt zu fördern. Interessierte Frauen können sich für eines von zwölf Stipendien bewerben. Diese ermöglichen die Teilnahme an einer Expedition wie dem "Lowa Matterhorn Adventure" in der Schweiz, inklusive Besteigung des Matterhorns. Begleitet werden die Teilnehmerinnen von der Alpinistin und Lowa-Pro-Athletin Ines Papert, unterstützt von den bekannten Bergsteigerinnen Gerlinde Kaltenbrunner und Alix von Melle.

Patagonia betrachtet Diversität als Bestandteil der Firmenkultur. Die US-Brand ist Mitglied von OUTO und fördert als Sponsor unter anderem das Kletterfestival Alpine Hearts in der Schweiz, das sich an Frauen und Menschen aus der LGBTQ+-Community richtet, und das Women's Bouldering Festival im französischen Fontainebleau.

Vaude unterstützt Outdoor-Veranstaltungen - mit Warenspenden oder als Ausrüstungspartner -, die sich an Menschen mit Beeinträchtigung richten. Dazu zählen beispielsweise Projekte des DAV wie "Klettern für alle" oder Outdoor-Aktionen mit der Stiftung Liebenau, einer regionalen Einrichtung für Menschen mit Behinderung.

Textilhersteller P.A.C. engagiert sich für die Integration von Menschen mit Beeinträchtigung im Unternehmen, insbesondere in Zusammenarbeit mit dem Verein Lebenshilfe und im Rahmen von deren Projekt "Mensch inklusive". Für sein Engagement für mehr Inklusion im Arbeitsumfeld wurde Geschäftsführer Lukas Weimann 2023 mit dem "4x4 Preis" in der Kategorie "Vielfalt" ausgezeichnet, verliehen von den Wirtschaftsjunioren Deutschlands und dem SZ Institut. 

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Was empfiehlt die Wissenschaft? 4 Studien

OUTO - die Studie "Belonging without barriers" zeigt Rassismus im Outdoor-Raum

Die von der gemeinnützigen Organisation Opening up the Outdoors (OUTO) im Oktober veröffentlichte Studie zeigt, wie rassistische Erfahrungen Menschen in Deutschland den Zugang zu Outdoor-Räumen erschweren. Sie beleuchtet Diskriminierung, Wahrnehmung von Sicherheit und Zugehörigkeit sowie strukturelle, kulturelle und soziale Barrieren in der Outdoor-Kultur. Befragt wurden 213 BIPoC-Personen (BIPoC = Blacks, Indigenous, People of Colour) sowie 100 weiße Personen.

Ergebnisse:

  • 65 % der BIPoC-Befragten erleben Diskriminierung oder Vorurteile der Natur. Unter den befragten weißen Personen sind es 31 %.
  • Das Spektrum der Erfahrungen reicht von Beschimpfungen und rassistischen Beleidigungen bis zu subtilen Gesten wie abwertenden Blicken oder getuschelten Bemerkungen. Bei den weißen Personen geht es um Merkmale wie Geschlecht oder Körperform oder das Gefühl, nicht dazuzugehören.
  • 70 % der BIPoC-Personen empfinden Outdoor-Räume als wenig einladend (weiße: 41 %).
  • 60 % fühlen sich in den gängigen Outdoor-Erzählungen - etwa dem dominanten Narrativ vom "Bezwingen der Natur" - nicht repräsentiert (weiße: 32 %).
  • 66 % der BIPoC-Personen empfinden die Outdoor-Kultur als unnahbar durch unausgesprochene Erwartungen an Wissen, Erfahrung und Ausrüstung.
  • Für viele marginalisierte Menschen stehen beim Outdoor-Erlebnis Begegnung und Gemeinschaft im Vordergrund.
  • Am Wintersport nehmen nur 14 % teil (vs. 24 % bei den weißen Personen).
  • 80 % aller TeilnehmerInnen sagen, Zeit draußen sei ihnen wichtig - als essenziell bezeichnen es 31 % der weißen Befragten, aber nur 17 % der BIPoC-Gruppe.

OUTSPORT - die Studie zeigt Diskriminierung im Sport aufgrund der sexuellen Orientierung und Genderidentität

Die Studie wurde im Rahmen des EU-geförderten Outsport-Projekts durchgeführt, das von der Associazione Italiana Cultura Sport (AICS) koordiniert und durch das Erasmus-Plus-Programm der Europäischen Kommission kofinanziert wird. Die wissenschaftliche Konzeption und Auswertung der Erhebung erfolgte durch das Institut für Soziologie und Geschlechterforschung der Deutschen Sporthochschule Köln. Grundlage der Ergebnisse ist eine EU-weite Online-Befragung von mehr als 5.500 LGBTIQ-Personen aus der Europäischen Union.

Ergebnisse:

  • Homophobie und insbesondere Transphobie werden von rund 90 % der Befragten als aktuelles und relevantes Problem im Sport wahrgenommen.
  • 20 % der Befragten nehmen aufgrund ihrer sexuellen Orientierung und/oder Geschlechtsidentität nicht (mehr) am Sport teil; bei transgeschlechtlichen Personen liegt dieser Anteil bei über 50 %.
  • Ein Drittel der aktiven Sportlerinnen und Sportler hat seine sexuelle Orientierung beziehungsweise Geschlechtsidentität im sportlichen Umfeld nicht offenbart.
  • 16 % der aktuell Sporttreibenden berichten von negativen persönlichen Erfahrungen in den letzten zwölf Monaten aufgrund der sexuellen Orientierung oder Geschlechtsidentität.
  • Transgeschlechtliche Personen, insbesondere trans Frauen, sind überdurchschnittlich häufig von Diskriminierung betroffen.
  • Die häufigsten Formen von Diskriminierung sind verbale Beleidigungen, strukturelle Benachteiligung, Drohungen, Cybermobbing sowie körperliche Übergriffe bis hin zu physischer Gewalt.

Studie "Rassismus und Antirassismus im organisierten Sport"

Die Studie der Universität Wuppertal untersucht, wie verbreitet und vielschichtig Rassismus im vereinsorganisierten Sport in Deutschland ist. Grundlage sind qualitative Interviews mit betroffenen AthletInnen sowie quantitative Befragungen von mehreren tausend Vereinsmitgliedern. Ziel der Untersuchung ist es, sowohl Erscheinungsformen von Rassismus als auch mögliche Ansatzpunkte für eine wirksame Rassismuskritik sichtbar zu machen.

Ergebnisse:

  • Rassismus ist im deutschen Vereinssport allgegenwärtig und kein Einzelfall.
  • Betroffene erleben sowohl offene als auch subtile und strukturelle Formen von Rassismus.
  • Rassistische Vorfälle werden häufig relativiert, geleugnet oder nicht ernst genommen.
  • Weißsein fungiert im Sport als gesellschaftliche Norm mit entsprechenden Privilegien.
  • Rassismus und Rassismuskritik gelten in vielen Vereinen als wenig relevant.
  • Gleichzeitig existieren erste, aber punktuelle rassismuskritische Initiativen in einzelnen Vereinen.
  • Es fehlt an verbindlichen, bundesweiten Strukturen zur Bekämpfung von Rassismus.

Studie "Meritokratischer Mythos? Zum Erleben von Rassismus im Spitzensport"

Die Studie untersucht, wie BIPoC-AthletInnen Rassismus im deutschen Spitzensport erleben. Auf Basis qualitativer Interviews rückt sie strukturelle Formen von Rassismus in den Fokus, die in der sportsoziologischen Forschung bislang kaum beleuchtet wurden. Damit stellt sie den verbreiteten Glauben infrage, dass im Spitzensport allein Leistung über Chancen entscheidet.

Ergebnisse:

  • Rassismus wird von den Befragten nicht nur individuell, sondern vor allem strukturell erlebt.
  • BIPoC-AthletInnen berichten von Nicht-Nominierungen für Wettkämpfe, Kader oder Lehrgänge. Gleichzeitig erleben sie, dass leistungsschwächere weiße AthletInnen bevorzugt werden.
  • Karriereentscheidende Ressourcen (etwa für Wettkampfteilnahmen) erscheinen nicht rassismusfrei verteilt.
  • Die Erfahrungen stehen im klaren Widerspruch zum Selbstbild des Sports als meritokratischer Raum.

Viele Ergebnisse, viele Lösungsansätze für den Sport

Patagonia sponsert das Kletterfestival Alpine Hearts, ein LGBTQ-Event, und setzt sich für die Integration von Minderheiten im Bergsport ein. Foto: Patagonia/ Alpinehearts / KieranJDuncan
  • Systematische Integration von LGBTI-Themen und SOGI-Diskriminierung in den EU-Arbeitsplan für Sport sowie in nationale Sportstrategien.
  • Ausbau und verpflichtende Verankerung von Diversitäts- und Antidiskriminierungstrainings in der Aus- und Fortbildung von Trainerinnen und Trainern, Lehrkräften und Sportfunktionären.
  • Öffentliche Sensibilisierung durch sichtbare Vorbilder, etwa durch Coming-outs bekannter Sportlerinnen und Sportler.
  • Durchführung breit angelegter, öffentlichkeitswirksamer Anti-Diskriminierungs-Kampagnen im Sport.
  • Verknüpfung von Maßnahmen gegen SOGI-Diskriminierung mit bestehenden Initiativen zur Geschlechtergleichstellung im Sport. Einführung klarer Sanktionsmechanismen bei rassistischem Verhalten
  • Aufbau unabhängiger Beschwerde- und Meldestellen.
  • Verbindliche rassismuskritische Schulungen für TrainerInnen und FunktionärInnen.
  • Mehr BIPoC-Repräsentation in Führungs- und Entscheidungspositionen.

Und viele Lösungsansätze für die Sportartikelbranche

  • Divers besetzte Kampagnen: BIPoC-, LGBTIQ- und trans AthletInnen nicht als Ausnahme, sondern als Selbstverständlichkeit zeigen.
  • Weg vom Leistungs-Only-Narrativ hin zu Geschichten von Gemeinschaft, Zugang, Alltag und Freude an Bewegung.
  • Authentische Storytelling-Formate gemeinsam mit marginalisierten Communitys entwickeln (nicht nur über sie sprechen).
  • Kritische Prüfung von Produktnamen, Symbolen und Narrativen auf ausgrenzende Bezüge.
  • Abkehr von weißen, männlich geprägten Outdoor- und Leistungsidealen ("Natur bezwingen", "Höher, schneller, härter").
  • Mehr Raum für alternative Zugänge: Natur als Begegnungsraum, Sport als sozialer Ort.
  • Keine Diversity-Kampagnen ohne strukturelle Maßnahmen (Tokenism vermeiden).
  • Mehr Diversität in Führungs- und Entscheidungspositionen.
  • Verbindliche Anti-Rassismus- und Antidiskriminierungsschulungen für alle Mitarbeitenden, etwa in Design, Marketing und HR.
  • Kritische Auseinandersetzung mit Weißsein und Privilegien als Teil der Unternehmenskultur.
  • Transparente Karriere- und Beförderungsprozesse, um informelle Ausschlüsse zu verhindern.
  • Förderung niedrigschwelliger Sport- und Outdoor-Angebote in urbanen Räumen.
  • Unterstützung von Safer Spaces im Sport und Outdoor-Bereich.
  • Antidiskriminierungsstandards nicht nur im Marketing, sondern auch bezüglich Lieferketten, Produktionsstätten und Retail.
  • Sanktionsmechanismen bei rassistischem oder queerfeindlichem Verhalten.
  • Unabhängige Beschwerde- und Meldestellen für Mitarbeitende, Partner und KundInnen.
  • Regelmäßige Evaluation von Diversitätsmaßnahmen.

Ausblick

Frauen zeigen Präsenz auf dem Berg - Ruth Oberrauch von der Oberalp-Gruppe beim gemeinsamen Sport. Foto: LaMunt

Je vielfältiger die NutzerInnen werden, desto offensichtlicher wird: Das Outdoor-Narrativ ist reichlich exklusiv ausgerichtet. Die ungeschriebenen Regeln - "richtige" Ausrüstung und "richtige" Technik - sind Regeln der Ausgrenzung. Die passende Gegenrichtung scheint bereits eingeschlagen. Frauen gehen - fast absurd, das überhaupt erwähnen zu müssen -, heute selbstbewusst und eigenständig in die Berge. LaMunt-Gründerin Ruth Oberrauch identifiziert hier eine gute Entwicklung. Trotzdem berichten Bergsportlerinnen weiterhin von Sexismus und Übergriffigkeit. Wer also glaubt, Gleichberechtigung sei bereits Standard, sollte dringend genauer hinschauen und hinhören und hineinlesen in die Studien namhafter Hochschulen.

Genau darum geht es: zuhören, erkennen, verändern. Outdoor kann ein Raum sein, der Menschen verbindet. Ein Erfahrungsraum jenseits sozialer Grenzen. Aber das geschieht nicht automatisch - sondern nur, wenn Industrie, Handel und alle AkteurInnen aktiv daran arbeiten. Inklusion ist kein Soft-Skill, sondern eine Zukunftsfrage für eine Branche, deren Wachstum von neuen Zielgruppen lebt. Wie hat es doch Sport-2000-CEO Margit Gosau beim SPOKO im September gesagt, indem sie sich auf eine Studie der Boston Consulting Group zu Diversität und Innovation bezogen hat: "Unternehmen mit überdurchschnittlich ausgeprägter Diversität haben einen erheblich höheren Innovationsumsatz."

Wer also die Türen öffnet, gewinnt Kundschaft, Vertrauen - und Glaubwürdigkeit. Vielleicht ist es am Ende ganz einfach: Der Berg braucht keine Eintrittskarte. Aber er braucht ein Bewusstsein dafür, dass Zugang mehr ist als das Öffnen einer Hütte. Outdoor wird erst dann wirklich demokratisch, wenn niemand draußen bleiben muss.

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