SAZsport Podcast mit Sebastian Frey (MTS-Sport) 23.11.2020, 08:26 Uhr

Schildkröt hat ab der ersten Minute alles getan

MTS Sport ist das dritte Jahr in Folge von den Händlern zum besten Lieferanten in der Kategorie Fitness, Action- und Funsport gewählt worden. Sebastian Frey, Geschäftsführer bei MTS-Sport, weiß: Harte Arbeit macht sich hier bezahlt.
Seit dem Jahr 2012 ist Sebastian Frey neben Jean-Marc von Keller Geschäftsführer der MTS Sportartikel Vertriebs GmbH. Zuvor verantwortete der 45-jährige Diplom-Kaufmann in seinen fast 20 Jahren bei MTS verschiedene Positionen als Vertriebsleiter, Key Accounter und Außendienstler. Bereits im BWL-Studium arbeitete Frey bei Gore Bike Wear und Sunrise Sportswear mit.
(Quelle: MTS-Sport)
Mit Schildkröt und seinen weiteren Marken gehört MTS Sport zu den Hidden Champs in der Sportartikelbranche. Das Familienunternehmen aus Wolfratshausen ist ­einer der Marktführer in den Bereichen Fitness, Tischtennis und Funsport. Insbesondere in der Corona-Krise hat das Team um Geschäftsführer Sebastian Frey und Inhaber Jean-Marc von Keller sich bewiesen, innovative Lösungen ­gefunden und sich richtig reingehängt, weil es gemerkt hat, dass der Handel MTS jetzt braucht.

SAZsport: Herr Frey, Gratulation zum erneuten Sieg. Sie waren mit Schildkröt in der Kategorie Fitness, Fun- und Action­sport bester Hersteller 2018, 2019 und sind es auch in diesem Jahr geworden. Worauf führen Sie dies zurück?
Sebastian Frey: Vielen Dank, wir haben uns natürlich sehr gefreut, als wir das gehört haben. Eine tolle Sache, die wir nach diesem Jahr so gar nicht erwartet hätten. Herzlichen Dank an der Stelle nochmals an die Fachhändler, die uns so gut bewertet haben. Ich glaube, dass wir eine seit Jahren konstante Arbeit leisten. MTS ist seit über 25 Jahren am Markt. Unser Team besteht aus langjährigen Säulen, die man kennt, sowohl im Vertrieb mit fünf eigenen Außendienstlern als auch im Innendienst. Fast jeder Abteilungsleiter ist seit über zehn Jahren im Unternehmen. Deswegen hat man in uns Vertrauen. Ein zweiter wichtiger Punkt ist, dass MTS ein inhabergeführtes Unternehmen ist, mit einer sehr angenehmen Inhaberfamilie von Keller im Hintergrund, die schon in der zweiten Generation voll engagiert ist. Jean-Marc von Keller, seine Frau und ich ergänzen uns in der Geschäftsführung sehr gut. Wir sind nicht von kurzfristiger Gewinnmaximierung getrieben wie vielleicht von Investoren gehaltene Firmen. Das führt zu einem schönen Arbeiten und auch dazu, dass der Fachhandel uns so familiär wahrnimmt, wie wir sind.  

SAZsport: Der Fachhandel hat Ihnen vor allem bei den Handelsspannen und Konditionen Bestnoten gegeben.
Frey: Wir haben nur dauerhaft mit dem Handel Spaß, wenn auch der Handel mit uns Spaß hat. Dazu gehört die Handelsspanne. Der Handel soll mit unseren Produkten gutes Geld verdienen.

SAZsport: Wie lief das bisherige Jahr für Sie? Sind Sie ein Gewinner der Krise?
Frey: Wir haben sicher ein sehr, sehr gutes Jahr 2020. Und bereits Anfang November haben wir das Geschäftsjahr mit einem guten Wachstum abgeschlossen. Die beiden großen Bereiche Kleinfitness und Funsport haben sehr gut funktioniert, vom Tischtennis über Federball bis hin zum Rollsport mit Skateboards und Scootern. Badminton und Squash haben sich eher schwergetan. Wir mussten zum Glück auch im Fachhandel keine so schwere Situation erleben, wie es der eine oder andere im Frühjahr befürchtet hatte.

SAZsport: Wie haben Sie Ihre Lieferfähigkeit aufrechterhalten?
Frey: Mir blutet ein wenig das Verkäu­ferherz, weil wir noch mehr Umsatz gemacht hätten, wenn wir mehr Ware auf Lager gehabt hätten. Aber dass wir dieses starke Umsatzwachstum realisieren konnten, lag am Ende daran, dass wir ab der ersten Minute reagiert und wirklich alles getan haben, um schnell möglichst viel Ware zu bekommen. Wir denken, dass wir trotz der Pandemie-­bedingt schwierigen Situation im Jahr 2020 gut performt haben und in Anbetracht der erschwerten Bedingungen ­eine gute Lieferfähigkeit vorweisen konnten. Unser Büro in Hongkong konnte uns gut helfen hinsichtlich der eigenen und fremden Fabriken. Wir ­haben viele Container mit der Transsibirischen Eisenbahn von China aus transportieren lassen. Das hat uns etwa zwei wertvolle Wochen Transportzeit gespart im Vergleich zum Schiffstransport. Uns ging es auch darum, den Händlern zu helfen, in diesen harten Zeiten Umsätze zu realisieren, die sie im Lockdown nicht realisieren konnten.

SAZsport: Welche Marken vertreibt oder besitzt MTS in welchen Sportarten?
Frey: Schildkröt wird nächstes Jahr 125 Jahre alt. Diese Marke gehört zu den ­alten deutschen Marken, und sie hat ­Ende des 19. Jahrhunderts die sogenannte Blas-Press-Methode erfunden, um Tischtennisbälle zu produzieren. Die ­Familie von Keller hat 1984 von diesem Celluloid bearbeitenden Betrieb, der damals auch Arme für Puppen hergestellt hat, den Sportbereich mit den Tischtennisbällen aufgekauft, weil er in Schieflage geraten war. Seitdem gehört uns diese Marke. Wir haben weitere Sportarten wie Fitness, Funsport und Funwheel unter der Dachmarke Schildkröt hinzugefügt. Darüber hinaus gehört der Familie von Keller die Marke Talbot Torro für die Sportarten Badminton, Federball und Speed-Badminton. MTS ist ursprünglich eine Vertriebs­firma, und auch heute noch haben wir Vertriebsmarken im aktuellen Portfolio, wie beispielsweise die Rucksackmarke Wheel-Bee, Unsquashable (Squash) und neuerdings auch wieder ergänzend Streetsurfing (Waveboards). In Summe kommen wir auf rund 900 Produkte.

SAZsport: Welche Rolle spielen Ihre Marken heute in den Märkten?
Frey: Egal, ob Schildkröt oder Eigenmarke: Durch die eigene Fabrik und die Produktion der ein oder anderen Fachhandelsmarke im Tischtennis kommt man in Europa an uns sicher nicht vorbei. Mit dem breiten Funsport-Segment konnten wir dem Sportfachhändler durchaus aufzeigen, dass man in diesem Bereich interessante Zusatzumsätze generieren kann. Im Fitness-Segment ist es schwieriger, aber glücklicherweise findet sich die Marke Schildkröt immer häufiger in den Regalen, weil der Anteil der Handels- und Eigenmarken in diesem Bereich abnimmt.



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