Insolvenzplan

Galeria Karstadt Kaufhof: Gläubiger sollen auf Milliardenbetrag verzichten

Quelle: Shutterstock/penofoto
10.03.2023, 08:30 Uhr
Der Insolvenzplan für Galeria Karstadt Kaufhof sieht vor, dass die Gläubiger des Warenhauskonzerns einmal mehr auf einen Milliardenbetrag verzichten sollen. Lehnen die Gläubiger das Konzept ab, werde "der Geschäftsbetrieb unmittelbar einzustellen sein".
Die Gläubiger des Warenhauskonzerns Galeria Karstadt Kaufhof sollen einem Bericht zufolge im laufenden Insolvenzverfahren erneut auf einen Milliardenbetrag verzichten. Das sehe der Insolvenzplan vor, über den die Gläubiger am 27. März in Essen abstimmen sollen, berichtete die "Wirtschaftswoche". Falls die Gläubiger das Konzept ablehnen sollten, werde "der Geschäftsbetrieb unmittelbar einzustellen sein", zitierte die Zeitschrift aus einer ihr vorliegenden "Zusammenfassung des wesentlichen Inhalts des Insolvenzplans".
Auch ein Verkauf des Unternehmens als Ganzes komme in diesem Fall nicht in Betracht. Der Warenhauskonzern wollte den Bericht auf Anfrage nicht kommentieren.

Galeria soll Neuanfang ermöglicht werden

Die Führung verlangt nach Informationen des Blattes von Vermietern, Lieferanten und anderen Gläubigern, auf einen Großteil der Forderungen zu verzichten, um Galeria den Neuanfang zu ermöglichen. Die Sanierungsberater rechnen demnach mit "planzahlungsberechtigten Insolvenzforderungen" von insgesamt 1,41 bis 2,36 Mrd. Euro.
Gläubiger ohne Sicherheiten sollen laut "Wirtschaftswoche" bei einer Annahme des Insolvenzplans wohl nur 2 bis 3,5 Prozent der ihnen geschuldeten Summe erhalten. Im Fall einer Ablehnung drohten allerdings noch größere Einbußen. Denn dann werde für sie "noch deutlich weniger übrig bleiben", hieß es in Konzernkreisen.
Auf Gläubiger, die über Sicherheiten verfügen, kommen laut dem Bericht geringere Einbußen zu. Dazu zähle mit Teilbeträgen auch der staatliche Wirtschaftsstabilisierungsfonds (WSF), der Galeria in den vergangenen Jahren mit 680 Mio. Euro gestützt hatte. Davon solle der WSF laut Insolvenzplan rund 88 Millionen Euro aus der Verwertung des Warenbestands zurückerhalten. Zusätzlich solle er am Verkauf von Galeria-Töchtern wie der belgischen Kette Inno beteiligt werden.
Galeria Karstadt Kaufhof hatte Ende Oktober zum zweiten Mal in weniger als drei Jahren Rettung per Schutzschirmverfahren gesucht. Schon im ersten Verfahren hatten Gläubiger auf Milliardenforderungen verzichtet, damit die Warenhauskette einen Weg aus der Krise findet.

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