Das sind Deutschlands beste Online-Shops

Love-Brands überzeugen in der Kategorie "Bester Markenshop"

Auch in der Kategorie "Bester Markenshop" war der Kategoriesieg eine knappe Angelegenheit: Hier verdrängte Mymuesli, Deutschlands Vorzeigeunternehmen in Sachen Online-Markenaufbau, den letztjährigen Gewinner BVB Dortmund vom Spitzenplatz. "Das ist eine Start-up-Geschichte, wie sie im Bilderbuch steht", lobte Jurorin Susanne Fittkau vom Hamburger Marktforschungsinstitut Fittkau & Maaß. "Und inzwischen ein hoch erfolgreiches Omnichannel-Modell mit extrem hoher Innobationsbereitschaft. Im Food-Bereich gibt es wenige, über die so viel geschrieben wurde und Mymuesli stellt hier eine echte Erfolgsgeschichte dar. Auch was die Personalisierung betrifft, ist das nur selten so gelungen wie bei Mymuesli." Wie das Unternehmen es geschafft hat, so nah am Kunden zu sein, erklärte Jan Roschnik, Head of Digital Products & Services bei mymuesli und musste damit Marktforscherin Susanne Fittkau enttäuschen: "Wir haben gar keine Marktforschung gemacht. Viel lieber wollen wir Sachen machen, von denen die Leute gar nicht wissen, dass sie sie wollen." 
Der Online-Shop des BVB überzeugten die Jury mit einem launigen Personalisierungs-Feature, das im vergangenen Jahr neu in den ohnehin schon hoch emotionalen Online-Shop implementiert wurde. Dritter in der Kategorie "Bester Markenshop" wurde wieder eine Otto-Tochter: Bonprix, langjähriger Shortlist-Kandidat beim Shop-Award, brachte in diesem Jahr erstmals auch eine Siegerurkunde nach Hause. "Falls irgendwer beim Namen bonprix noch angestaubte Drei-Mann-Zelte in Großkaro-Optik im Sinn haben sollte: Dieses Bild ist von vorgestern", lobte Ingrid Lommer, erstmals Co-Moderator beim Shop-Award. "Heute zeigt sich die Otto-Tochter vor allem im Netz von ihrer modernsten Seite. Der Shop ist inspirierend, emotional und hebt sich durch hochwertige Produktfotos, durchbrochene Produktüberblicksseiten, inspirative Inhalte und diverse andere kleine Details erfrischend von anderen Mode-Shops in dieser Preisklasse ab - und das auch auf kleinen Bildschirmen."
Als Novum beim Shop-Award wurden in diesem Jahr die besten B2B-Shops wieder in einer eigenen Kategorie gekürt. Die Jury konstatierte überrascht, dass so mancher B2C-Kollege sich in Sachen Customer Centricity von den B2B-Online-Pionieren noch eine Scheibe abschneiden können. Die Siegertrophäe nahm schließlich Gastro Kurz mit nach Hause. Der Spezialversand für Gastronomiebedarf überzeugte mit toller Bildsprache und ausführlicher Produktpräsentation. "Wir haben 2004 angefangen, den Markt zu testen und haben gemerkt, das funktioniert. Daraus ist einfach mehr geworden", erzählt Blasius Damaschek, der mit seiner Agentur 7th Sense den Online Shop von Gastro Kurz betreut. "Der Shop bürdet die B2B-Komplexität nicht den Nutzern auf - schließlich sind auch Einkäufer selbst Nutzer, die in ihrer Freizeit bei About You und anderen Top-Shops einkaufen", lobte Juror Thomas Lang von Carpathia Consulting. Den zweitbesten B2B-Shop stellte in diesem Jahr Jungheinrich auf die Beine. Aus dem eher trockenen Thema Lagertechnik machte das Unternehmen ein spannendes Lehrstück in Sachen Produktpräsentation. Der dritte Platz ging an Normfest, an dessen Personalisierungs-Features sich auch so manchner B2B-Shop ein Beispiel nehmen könnte.

Wie man mit dem Mantra "Macht keinen Online-Shop" gewinnt

Die bunteste Kategorie des Shop-Awards ist alle Jahre wieder die Kategorie der "Hidden Champions". Hier haben auch kleine Online-Shops eine Chance, die mit den Entwicklungs-Budgets von Zalando oder About You schlicht nicht mithalten können. Dass auch mit weniger Geld grandiose Auftritte entstehen können, zeigte der diesjährige Kategorie-Sieger - das Frankfurter Brett, ein Online-Shop rund um eine Werkbank für die Küche für Amateur- und Profi-Köche.  "Macht keinen Online-Shop", riet Christian Fischer, Chef der betreuenden Online-Agentur Biedermann & Brandstift, den beiden Gründern Johannes und Joseph Schreiter schon beim ersten Treffen. Herausgekommen ist ein extrem symphathischer und Content-reicher Auftritt, bei dem auch Kochmuffel Lust bekommen, Gemüse zu schnippeln. Und nicht nur bei Laudator Johannes Altmann sprang der Funke über: "Mir ist es in einer Jury noch nie passiert, dass ich einen Shop bewertet habe und auch gleich selbst dort bestellt habe. Ich habe mich sofort in das Produkt verliebt", gestand er auf der Bühne. Nur zwei Kommastellen hinter dem Frankfurter Brett lag der Zweitplatzierte in der Kategorie "Hidden Champions". Der Online-Shop für Premium-Fleisch schafft es mit tollen Produktinszenierungen und hervorragendem Content, Kunden zum Einkauf zu verführen. Weniger auf Inszenierung, sondern stärker auf Pragmatismus setzt hingegen Mietski.com, der den dritten Platz als Hidden Champion eroberte. Das Unternehmen setzt mit seiner Online-Skivermietung nicht nur auf einen aktuellen E-Commerce-Trends, sondern löst echte Verbraucherprobleme.
Insgesamt bewarben sich in diesem Jahr 264 Online-Shops um die Trophäen des Shop-Awards. In der Jury saßen - in alphabetischer Reihenfolge: Johannes Altmann (Shoplupe), Susanne Fittkau (Fittkau & Maaß), Gerrit Heinemann (Hochschule Niederrhein), Lars Hofacker (EHI), Kai Hudetz (IFH Köln), Thomas Karst (Trusted Shops), Jochen Krisch (Exciting Commerce), Thomas Lang (Carpathia Consulting), Tijen Onaran (Women in Digital), Stephan Tromp (HDE) und Martin Groß-Albenhausen (bevh).

Alle Sieger im Überblick:

Kategorie "Bester Online-Pureplayer"
1. Platz: About You
2. Platz: Zalando
3. Platz: 43einhalb.com
 
Kategorie "Bester Multichannel-Händler"
1. Platz: MediaMarkt
2. Platz: Matratzen Concord
3. Platz: Douglas
 
Kategorie "Bester Marke-Shop"
1. Platz: mymuesli
2. Platz: BVB
3. Platz: Bonprix
 
Kategorie "Hidden Champion"
1. Platz: Frankfurter Brett
2. Platz: Don Carne
3. Platz: Mietski.com



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